WordPress-Website kopieren.
Gedankenspiele …
Hattest Du bei größeren Änderungen Deiner WordPress-Website schon mal ein mulmiges Gefühl?
Gedanken wie…
- “Funktioniert meine Seite noch, nachdem ich den Aktualisieren-Knopf gedrückt habe…?”
- “Ich möchte gerne etwas kreatives Neues auf meiner Seite entwerfen”
Mit der Gewissheit nichts “kaputt” machen zu können. - “Eine neue Website als Testumgebung zum Experimentieren und Umsetzen neuer Ziele wäre fabelhaft”
Wie beispielsweise die Anbindung an einen Newsletter-Anbieter. Oder der Gestaltung eines neuen Kontaktformulars.
Möchtest jedoch gleichzeitig nicht wieder bei Null starten müssen. - “Wie kann ich mit meiner bestehenden Website in einfachen Schritten zu einem neuen Anbieter (Provider) umziehen?”
In all diesen Fällen ist ein Backup der eigenen WordPress-Website sehr sinnvoll. Ein wahres Schatzkästchen, wenn man weiß wie.
In diesem Blogbeitrag zeige ich Dir einen einfachen Weg, wie Du in 3 Schritten eine exakte 1:1-Kopie Deiner bestehenden WordPress-Seite erstellst.
Im zweiten Teil dieser zweiteiligen Serie lernst Du dann, wie Du den Urzustand Deiner 1:1-Kopie wieder herstellst. Am gleichen Ort. Oder mit neuer Heimat bei einem anderen Provider und neuer Adresse – zum Beispiel als Website zum Testen.
Vorbereitungen
Zum Erstellen der Kopie benötigst Du…
- Einen WordPress Benutzerzugang mit der Rolle „Administrator“
- Ein WordPress-Plugin namens Duplicator zum Erstellen der Kopie
Folgende Schritte tust Du…
- Bei WordPress klickst Du beim Menüpunkt “Plugins” auf den Punkt “Installieren” ( Siehe Bild 1)
- Suche nach dem Stichwort “Duplicator” ( Siehe 1.1 )
- Installiere das WordPress-Plugin Duplicator ( Siehe 1.2 )
- Aktiviere Duplicator
Hinweis:
Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken!
Bild 1: WordPress-Plugin Duplicator installieren
Falls die Stichwortsuche aus irgendwelchen Gründen nicht funktionieren sollte, kannst Du Duplicator alternativ auch manuell hochladen. Das WordPress-Plugin Duplicator kannst Du zuvor hier herunterladen. Diesen Schritt brauchst nur dann ausführen, falls die vorher beschriebene Suche nicht geklappt hat.
1. Backup im Setup konfigurieren
Nach erfolgreicher Vorbereitung konfigurieren wir jetzt Duplicator.
Klicke auf „Duplicator“ in der linken Seitenleiste, das nach der Installation und Aktivierung als Menüpunkt erscheint. ( Siehe Bild 2 )
Über „Neu erzeugen“ gelangst Du zum Setup. ( Siehe 2.1 )
Bild 2: Neues Archiv erzeugen
Bei dem Punkt „Anforderungen“ sollte ein grünes „Pass“ erscheinen. ( Siehe 3.1 )
Dort erkennst Du, dass Deine Website die Systemanforderungen bestanden hat. Prima! Im Falle eines roten „Fail“ bei den Anforderungen sind oft falsch gesetzte Berechtigungen die Ursache – in dem Fall ist Abhilfe erforderlich, weil Duplicator nicht auf bestimmte Pfade beim Webserver zugreifen kann.
Bei „Name“ benennst Du Dein Backup. ( Siehe 3.2 )
Der Name ist gleichzeitig der spätere Dateiname und taucht nach Erstellung des Backups in einer Liste auf. Damit erleichterst Du die spätere Zuordnung für den Fall einer möglichen Wiederherstellung Deiner Website. Ich verwende für den Namen meist das aktuelle Datum gefolgt von meiner Internetadresse.
Im Feld „Anmerkungen“ kannst Du weitere Details zum Backup vermerken. ( Siehe 3.4 )
Beispielsweise in welchem Kontext das Backup angefertigt wurde: Vor dem Update auf WordPress 4.6, oder vor dem Umzug auf einen anderen Webhoster, etc. Diese Angaben sind kein Muss. Doch für die leichtere Zuordnung zum Hintergrund des Backups, empfehle ich das Ausfüllen dieses Feldes. Übrigens: Um Eintragungen beim Feld “Anmerkungen” hinterlassen zu können, klickst Du zuvor auf den gleichnamigen Knopf. ( Siehe 3.3 )
Zum nächsten Schritt 2 (Scan) geht’s mit “Weiter”. ( Siehe 3.5 )
Bild 3: Setup konfigurieren
2. Scan
Der Prüfdurchlauf (Scan) ist eine Sicherheitsmaßnahme für Dich.
Durch den Scan vergewissert sich das System, ob alle Einstellungen richtig gesetzt sind.
Das System (Plugin) führt somit im Vorfeld einen Probelauf für die spätere Kopie durch.
Wenn der Scan „grünes Licht“ gibt, kannst Du die Kopie ruhigen Gewissens durchführen. ( Siehe Bild 4 )
Falls eine Warnmeldung mit einem roten “Warn” auftauchen sollte, dann bestätige, dass Du gerne fortfahren möchtest. ( Siehe 4.1 )
Bild 4: Scan mit Duplicator
Anmerkung: Im Idealfall funktioniert der Scan reibungslos und fehlerfrei. In wenigen Fällen kann es zu Fehlern kommen. Ebenso kann es manchmal zu Warnmeldungen kommen, die jedoch nach meiner Erfahrung ignoriert werden können.
3. Backup als 1:1-Kopie erstellen
Jetzt wird es ernst. Denn jetzt kommt der wichtigste Schritt: Das Erstellen der Kopie der aktuellen Website.
Starte das Backup mit einem Klick auf “Erstellen”. ( Siehe 5.1)
Bild 5: Backup starten
Nach dem Klick auf “Erstellen” musst Du Dich etwas gedulden. Je nach Größe der Datenbank und Dateiinhalte, kann es bis zu wenigen Minuten dauern, bis das Archiv (Backup als 1:1-Kopie) erstellt ist. ( Siehe Bild 6 )
Bild 6: Archiv erstellen
Als Ergebnis erhalten wir zwei Dateien:
- Installer
- Archiv
Die beiden Dateien laden wir zur weiteren Verwendung herunter. Oder legen diese lediglich auf einem Speichermedium als Sicherheitskopie ab.
Jetzt haben wir unser Ziel erreicht:
- Lade die Datei “Installer” herunter ( Siehe 7.1 )
- Lade die Datei “Archive” herunter ( Siehe 7.2 )
Bild 7: Archiv erstellt
Änderungen mit Sicherheitsnetz
Hast Du die vorhergehenden Schritte erfolgreich durchführen können?
Herzlichen Glückwunsch!
Ab sofort hast Du nämlich ein Sicherheitsnetz mit einer Kopie Deiner aktuellen Webpräsenz.
Das heißt folglich: Ab jetzt darfst Du alles an Deiner Website nach Herzenslust verändern:
- Ein wichtiges, großes Update von WordPress durchführen
- Kreativ auf der bestehenden Seite werden
- und vieles mehr…
Wie bei den Beispielen am Anfang des Artikels beschrieben.
Und der Clou: Du brauchst keine Angst zu haben, falls nach Deinen Änderungen etwas nicht mehr funktioniert. Denn Du hast ja eine Kopie als Sicherheitsnetz. Von nun an kannst Du mit wenigen Mausklicks das Backup der funktionierenden Seite wiederherstellen.
Wie das geht, lernst Du im nächsten Blogartikel. Dieser erscheint Anfang Oktober. Im Teil 2 zeige ich Dir dann, wie Du den Zustand Deiner 1:1-Kopie wiederherstellen kannst. Was Du brauchst? Lediglich die 2 Dateien Installer und Archiv, die wir mit den hier vorliegenden Schritten als Ergebnis erhalten haben.
Fazit
Im vorliegenden ersten Teil der zweiteiligen Serie hast Du gelernt, wie Du über das Plugin Duplicator mit einfachen Mitteln eine 1:1-Kopie Deiner bestehenden WordPress-Website anfertigen kannst.
Ausblick
Wie Du ein Backup der WordPress-Website wiederherstellst lernst Du in Teil 2 der zweiteiligen Serie.
Im Dialog
Hilft Dir die beschriebene Methode bei Deinen Vorhaben weiter?
Bei welchen Plänen unterstützt Dich Duplicator?
Welches kreative “Wagnis” könntest Du Dir vorstellen anzugehen, das Du vorher vielleicht nicht so ohne weiteres getan hättest?
wenn ich meine webseite kopiere kann ich auf dem gleichen server ein neues demo theme darüber installieren? ohne das meine alte seite später probleme hat.
die aktuelle seite hat zu viele bugs daher muss das demo theme neu installiert werden
Ja, das ist möglich.
Selbst wenn das neue Theme Probleme bereiten sollte, dann hättest Du immer noch die Kopie der Website. Somit wäre ein früherer Zustand der Website jederzeit wiederherstellbar. Genauer gesagt: Ein Zurücksetzen auf exakt den Zeitpunkt, zu dem das Backup erstellt wurde.
Mein Hoster One.Com rät von der Nutzung des Plugins Duplicator mit folgender Begründung ab:
“Duplicator kann genutzt werden, um Ihre Seite zu backuppen oder zu migrieren. Das Problem ist, dass das Plugin Backups der gesamten Datenbank macht, und nicht nur von den WordPress Tabellen. Dies sorgt für Probleme, wenn Sie die Datenbank wieder importieren möchten.
Es kann ebenfalls Timeouts und eine langsame Datenverbindung verursachen, insbesondere bei größeren Seiten. Wenn Sie Ihre Seite migrieren möchten, empfehlen wir einen manuellen Prozess.”
Ist da etwas dran oder ist das nur Angst eines Hosters vor einem möglichen Kundenverlust?
Und sind das generelle Probleme, die bei allen Hostern auftreten würden/können?
Herzlichen Dank für den Kommentar und Deine spannenden Fragen, lieber Raimund!
Gerne möchte ich Dir folgende Impulse mit auf den Weg geben:
Vorweg… Dein Hoster spricht Punkte an, die ein Tool verursachen kann. Die Betonung liegt auf KANN. Doch was er gänzlich außer Acht lässt: Dass gerade und insbesondere der Hoster maßgeblich dazu beiträgt, ob es zu den erwähnten Timeouts kommt. Oder nicht. Näheres dazu beschreibe ich weiter unten in der Antwort.
Aus meiner Sicht sollte am Ende vor allem das Ergebnis stimmen. Und zwar mit einem vertretbaren Zeitaufwand, ohne Dich zu tief mit der Materie beschäftigen zu müssen.
Und da ist nach meiner Erfahrung Duplicator eine gute Wahl: Du kommst mit dem Plugin schnell zu Ergebnissen: Ein Backup, das bequem nach ein paar Klicks erledigt ist.
Der manuelle Weg hat zwar den Vorteil, dass Du mehr Freiheiten bei den Einstellungen hast. Doch der Preis dafür ist, dass Du Dich ein wenig intensiver mit Details der Technik beschäftigen musst. Je nach Vorwissen ist der manuelle Weg meines Erachtens anfangs komplexer.
Noch ein paar konkrete Tipps:
(unabhängig davon, ob Du das Backup auf manuellem Wege anfertigst, oder ein Plugin verwendest)
(die Zahlen bekommst Du über die Zugriffs-Statistik Deiner Website; wie beispielsweise mit Matomo möglich)
Schau mal..
https://www.youtube.com/watch?v=8m74NiGiOpQ
In diesem Video wird der Prozess einer Migration von einem Hoster zum nächsten gezeigt. Mit Hilfe von Duplicator. Evtl. trägt das nochmal besser zum Verständnis für den zur Zeit noch unbekannten Weg bei.
Übrigens kannst Du die beschriebene Migration auch auf dem gleichen Webspace durchführen. Mit dem Ziel von einem separaten Unterverzeichnis. Das ist hier beschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=mHsLTXrrfYk
Zu Deinen Fragen:
Über die Intention Deines Hosters können wir nur spekulieren.
Fakt ist jedoch, dass das Funktionieren von Software (das Plugin Duplicator ist hier nur ein stellvertretendes Beispiel) nicht isoliert betrachtet werden darf. Sondern eher das Zusammenspiel mit dem gewählten Hoster relevant ist. Respektive wie großzügig/ restriktiv der Hoster seine Einstellungen von seinen Servern/ Webhosting-Paketen ausgelegt hat.
Ja.
Bis auf die erwähnten Timeouts. Je nach Hoster und Webhosting-Paket gibt es Unterschiede. Und Du als Kunde hast je nach Anbieter Einfluss darauf. Durch serverseitige Einstellungen. Im Idealfall kommt es also nicht zum Timeout und das Backup wird somit bis zum Ende ausgeführt.
Abschließende Bemerkung:
Unter dem Strich sind diese sogenannten “Probleme” (dass die gesamte Datenbank kopiert wird) in den meisten Fällen sogar das gewünschte Ergebnis: Dass Du ein identisches 1:1-Backup Deiner gesamten Website erhältst. Inklusive der Anwendungen, die noch zusätzlich darauf laufen. Eine Frage der Architektur bei der Planung. Als auch der Systematik/ des Ziels durch die gewählte Backup-Methode.
Hoffe, das hat Dir etwas geholfen.
Super erklaert! Habe alles sehr leicht befolgen können, danke!
Sehr gerne!
Herzlichen Dank für das Feedback, Sabine