Backup wiederherstellen

Dieser Beitrag beinhaltet Teil 2 einer zweiteiligen Serie zum Thema WordPress-Website kopieren und wiederherstellen.

In diesem Beitrag lernst Du, wie Dein WordPress-Backup wieder zum Leben erweckt wird. Die angefertigte 1:1-Kopie Deiner Website kannst Du nach der Wiederherstellung sehr vielfältig einsetzen. Mehr dazu folgt gleich bei den drei Anwendungsfällen.

Falls Du Teil 1 zum Erstellen der 1:1-Kopie noch nicht gelesen hast, kannst Du das gerne unter nachfolgendem Link nachholen:
WordPress: Website kopieren leicht gemacht – Backup mit Duplicator

Vorbereitungen

Was brauchst Du zum Wiederherstellen der Kopie?

  1. Die beiden heruntergeladenen Dateien Installer und Archive.
    (beschrieben in Teil 1 der Serie )
  2. Eine (neue) Heimat für die Kopie der Website.

Was brauchst Du ausdrücklich NICHT?

  • Eine Installation von WordPress wird nicht benötigt!

Drei Anwendungsfälle

1. Einmal zurückspulen, bitte!

Du möchtest gerne auf den letzten Stand der Website zum Erstellungszeitpunkt des Backups zurück? Im einfachsten Fall kann die neue Heimat bereits die alte Heimat sein. Wann würdest Du das benötigen? Wenn Deine Website nicht mehr so funktioniert, wie Du es gerne möchtest, weil jemand eine „falsche“ Änderung vorgenommen hat. Alles kein Problem, denn Du hast ja clever vorgesorgt mit einem Sicherheitsnetz! ;-)

2. Die kreative Spielwiese

Bei der neuen Heimat könnte es sich jedoch auch um eine neu angelegte (Sub-)Domain bei Deinem Webhoster handeln. Beispielsweise könntest Du eine Kopie bei der Sub-Domain test.DeineAdresse.com wiederherstellen, wenn das Original auf http://DeineAdresse.com beheimatet ist. Anwendungsfall wäre eine Testsite als „Spielwiese“ für Deine kreativen Experimente.

3. Der Umzug

Oder Du möchtest sogar einen Umzug zu einem neuen Webhosting-Anbieter in Angriff nehmen. Auch das ist möglich. Mit neuer Adresse. Oder der bereits bestehenden.

Backup platzieren

So bereitest Du das Fundament für Deine 1:1-Kopie vor:

    1. Erstelle eine neue, leere Datenbank beim Webhosting-Anbieter
    2. Übertrage die beiden Dateien Installer und Archive zur gewünschten Adresse (Domain oder Sub-Domain) Deines Anbieters in das Wurzelverzeichnis
      (der Weg der Übertragung kann bei den meisten Anbietern über einen sogenannten FTP-Client erfolgen)
    3. Gebe folgende Adresse im Browser ein:
      http://DeineAdresse.de/installer.php
      ( „DeineAdresse.de“ ist ein Platzhalter, den Du mit dem Namen Deiner eigenen Adresse ersetzen musst.)

      In meinem Fall wäre der Platzhalter zum Beispiel die Sub-Domain spielwiese.computerpate.de
      Der komplette Aufruf würde lauten: http://spielwiese.computerpate.de/installer.php

 

Wenn Du die drei zuvor genannten Punkte erledigt hast, sollte auf Deinem Bildschirm eine Bestätigung erscheinen. Idealerweise mit einem grünen Signal und dem Hinweis “Requirement: Pass”. ( Siehe 8.1 )

Herzlichen Glückwunsch!

Denn ich darf Dir verraten: Wenn Du es bis hier her geschafft hast, dann hast Du die kritischsten Hürden bereits übersprungen. Ab sofort folgt nur noch etwas “Fleißarbeit”.

Bild 8: Anforderungen bestanden?

Bild 8: Anforderungen bestanden?

Wie beim Erstellen vom Backup in Teil 1 der Serie, liegen auch beim Wiederherstellen der 1:1-Kopie drei wichtige Schritte zwischen Start und Ziel:

 

  1. Deploy
  2. Update
  3. Test

1. Deploy

Schritt 1 handelt vom Deployment. Oder kurz deploy. “Deploy” bedeutet Softwareverteilung. Also das Installieren und Konfigurieren von Software auf einem ZielsystemIn unserem Fall wäre das Zielsystem unser Webhoster, auf dem wir das Backup wieder einspielen.

Was ist zu tun?

Bei den Zeilen für

  • Name
  • User
  • Password

die Daten der Datenbank eingeben, die Du zuvor neu angelegt hast. ( Siehe 9.1 )

Daraufhin klicke auf die Schaltfläche “Test Connection”. ( Siehe 9.2 )

 

Bild 9: Datenbankverbindung eingeben und testen

Bild 9: Datenbankverbindung eingeben und testen

Vorausgesetzt die eingegebenen Werte sind korrekt, bekommst Du eine Bestätigung über eine erfolgreich hergestellte Verbindung zur Datenbank. ( Siehe 10.1 )

Anschließend setzt Du einen Haken beim Kästchen links unten. ( Siehe 10.2 )

Sodass im Anschluss nur noch ein Klick auf “Run Deployment” fehlt. ( Siehe 10.3 )

Bild 10: Datenbankverbindung erfolgreich

Bild 10: Datenbankverbindung erfolgreich

Weiterhin bestätige mit einem Klick auf “OK” den Warnhinweis. Anschließend wird die Installation fortgesetzt. ( Siehe 11.1 )

Bild 11: Warnhinweis bestätigen

Bild 11: Warnhinweis bestätigen

Inzwischen ist bereits der erste große Schritt erledigt – das Deployment.

Folglich brauchen wir lediglich noch etwas Geduld, bis der Bearbeitungshinweis den Weg für den zweiten großen Schritt frei gibt. ( Siehe Bild 12)

Bild 12: Bearbeitungshinweis

Bild 12: Bearbeitungshinweis

2. Update

Mittlerweile sind wir beim Update angelangt.

Im Grunde genommen könntest Du direkt auf “Run Update” klicken. ( Siehe 13.1 )

Denn die Einstellungen in den oberen Feldern bei “Old & New Settings” können in der Regel 1:1 übernommen werden. Ich bevorzuge  darüber hinaus meist noch eine Anpassung bei “Title” bei “New Settings”. Beispielsweise von dem vorgegebenen “computerpate” in “Spielwiese”. So habe ich neben der Adresse der Website (in meinem Fall spielwiese.computerpate.de) einen weiteren Indikator, wo ich mich aktuell befinde. Dadurch vermeide ich Verwechslungen von Test- mit Live-Site.

Bild 13: Update anstoßen

Bild 13: Update anstoßen

Nach einem sehr kurzen Moment, geht es schon weiter zum nächsten Schritt. ( Siehe Bild 14 )

Bild 14: Update in Arbeit

Bild 14: Update in Arbeit

3. Test

Bei Bild 15 siehst Du die “Kommandozentrale” für die Tests. Eine Art Dashboard, das als Verzweigung für die bevorstehenden Einzelaktionen dient.

Im Folgenden zeige ich Dir eine mögliche Reihenfolge für die einzelnen Aktionen der Testphase.

Erstens prüfst Du, ob Fehler in den vorangegangenen Schritten Deploy und Update aufgetreten sind. ( Siehe 15.1 )
Eine grüne Schriftfarbe bei “Deploy Errors” und “Update Notices” sind gute Anzeichen, dass alles geklappt hat. Ebenso die Ziffer 0 in Klammern hinter jedem Eintrag. ( Siehe 15.1)

Falls sich an dieser Stelle wider Erwartens doch Fehler eingeschlichen haben sollten, finden sich mit einem Klick auf “Show Report” eine Anlaufstelle zur Fehleranalyse.

Im besten Fall gibt es jedoch keine Fehler und wir können mit der eigentlichen Testphase beginnen.

Klicke auf “Save Permalinks”. ( Siehe 15.2 )
Anschließend wirst Du automatisch zur nächsten Seite weitergeleitet. Du landest somit bei den Einstellungen von WordPress. Falls Du noch nicht bei WordPress angemeldet bist, holst Du das jetzt nach.

Bild 15: Test "Kommandozentrale"

Bild 15: Test “Kommandozentrale”

Auf jeden Fall solltest Du innerhalb WordPress ein ähnliches Bild sehen. ( Siehe Bild 16 )

Klicke auf “Änderungen übernehmen” auf der gezeigten Seite Einstellungen > Permalinks. ( Siehe 16.1 )
Dadurch wird sichergestellt, dass alle Pfade in der Datenbank richtig gesetzt werden.

Infolgedessen klicke auf “Bring mich zur Aufräum-Seite!” auf selbiger Seite. ( Siehe 16.2 )
Übrigens hätte ein Klick auf “Security Cleanup” aus der “Kommandozentrale” von Test heraus zum gleichen Ergebnis geführt. ( Siehe 15.2 )

 

Bild 16: Permalinks aktualisieren

Bild 16: Permalinks aktualisieren

Folglich gelangst Du zur Seite, die Bild 17 zeigt.

Klicke nacheinander auf die drei Schaltflächen, um nicht mehr benötigte Dateien zu löschen. ( Siehe 17.1)

Diese “Aufräumarbeiten” im finalen Schritt sind sehr wichtig! Ansonsten sind unbefugten Personen Tür und Tor geöffnet, um mit den Inhalten Deiner Website Unfug zu treiben.

Bild 17: Installationsdateien löschen

Bild 17: Installationsdateien löschen

Epilog zum Test

Der letzte Schritt Nummer 3 befasste sich mit dem Testen. Nach meiner Erfahrung ein häufig vernachlässigter Punkt. Zu Unrecht. Stellt er doch das wichtigste Grundgerüst dar, auf dem alle weiteren Vorhaben von Dir aufbauen. Also mein Tipp für Dich:

Ausgiebig testen! Und diesen Schritt mit mindestens dem gleichen Einsatz würdigen wie die vorangegangenen.

Denke ebenfalls daran: “Test Site” durchführen, falls Du es nicht bereits getan hast. ( Siehe 15.2 )

Empfohlene Schritte im Nachgang

  • Löschen der Datei “Archive”.
    Die Datei hast Du beim Schritt “Backup platzieren” zu Deinem Webhoster in das Wurzelverzeichnis übertragen.
  • Zugriffsschutz einrichten.
    Sinnvoll bei Anwendungsfall 2: der kreativen Spielwiese. Somit kannst nur Du auf die Spielwiese zugreifen.

Fazit

In der zweiteiligen Serie hast Du gelernt, wie Du eine 1:1-Kopie Deiner Website erstellst (Teil 1) und das Backup an einem beliebigen Ort wieder einspielen kannst (Teil 2).

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